et_hoehe {et.nwfva} | R Documentation |
Bestandeshöhen in Abhängigkeit von Baumart, Bonität und Alter
Description
Für eine gegebene Baumart, Bonität und Alter wird die Bestandeshöhe als Mittel- oder Oberhöhe bestimmt. Die Mittelhöhe Hg entspricht der Höhe des Grundflächenmittelstamms aller Bäume und die Oberhöhe H100 der Höhe des Grundflächenmittelstamms der 100 durchmesserstärksten Bäume je Hektar. Die Berechnung erfolgt entweder über einen funktionalisierten Bonitätsfächer oder über Inter-/Extrapolation der Ertragstafeln mittels Dreisatz.
Usage
et_hoehe(
art,
alter,
bon,
bon_typ = "relativ",
hoehe_typ = "ober",
methode = "funktional",
...
)
Arguments
art |
Baumartenbezeichnung entweder als Kürzel, deutscher Name,
lateinischer Name oder in niedersächsischer Kodierung.
Für vorhandene Arten siehe |
alter |
Bestandesalter in Jahrenals ganze Zahl. Bei Methode |
bon |
Bonität als Zahl. Zulässig sind relative Ertragsklassen im
Interval [-2,4] bzw. [-3,7] bei Methode |
bon_typ |
Die Bonität kann als relative Ertragsklasse ( |
hoehe_typ |
Ausgabe der Bestandeshöhe erfolgt als Mittelhöhe (Höhe des
Grundflächenmittelstamms, |
methode |
Die Berechnung erfolgt über funktionalisierte Bonitätsfächer
( |
... |
Weitere Parameter, wie z.B. für funkt. Bonitätsfächermodell auf Basis der Hossfeld-Funktion (s. Details). |
Details
Die Bestimmung der Bestandeshöhe über die funktionalisierten Bonitätsfächer basiert auf nichtlinearen Modellen, die durch Anpassung an die Ober- und Mittelhöhen über dem Alter bei mäßiger Durchforstung bzw. für Eichen-Oberhöhen bei starker Durchforstung aus der Ertragstafelsammlung von Schober (1995) entstanden. Für die Kiefer wurde hierbei die Chapman-Richards-Funktion (Richards 1959) und für alle anderen Baumarten die Wachstumsfunktion von Sloboda (1971) genutzt. Die Bestandeshöhen der neuen Ertragstafeln (Albert et al. 2021) sind die tabellarisierten Werte eben dieser funktionalisierten Bonitätsfächer.
Der entscheidende Vorteil der Bonitätsfächermodelle gegenüber dem klassischen
Verfahren der linearen Extrapolation liegt darin, dass sie auch über den
Bonitäts- und Altersrahmen der Ertragstafeln hinaus robuste und biologisch
plausible Bestandeshöhen liefern. Daher unterscheiden sich die mit der
Methode "funktional"
ermittelten Bonitäten von den der Methode "klassisch"
v.a. im Extrapolationsbereich der Ertragstafeln, d.h. bei
Alter-Bestandeshöhen-Kombination, die durch die Ertragstafeln nicht abgedeckt
sind.
Für alle Baumarten außer Eiche werden bei hoss=TRUE, als Alternative zu den oben beschriebenen Standardmodellen, Oberhöhen-Verläufe zugrunde gelegt, die auf der Anpassung der Hossfeld IV-Funktion (Hossfeld 1822) beruhen. Diese kann für die Bonitierung sehr junger Buchen-, Fichten- und Douglasien-Bestände (< 15 Jahre) geeigneter sein, da in dem hier standardmäßig genutzten Sloboda-Modell die Höhenwerte in diesem Altersbereich unplausibel langsam ansteigen. Im Gegensatz zum Standardmodell werden die in den Ertragstafeln angegebenen Oberhöhen mit dem Hossfeld-Modell nicht exakt reproduziert.
Value
Numerischer Vektor mit Bestandeshöhen in Meter. Für Werte außerhalb
des zulässigen Alters- und Bonitätsintervalls wird NA
ausgegeben.
Die klassische Methode kann für sehr junge Alter und schlechte Bonitäten
zu negativen Bestandeshöhen führen, dann wird ebenfalls NA
ausgegeben.
Author(s)
Robert Nuske (klassisch), Kai Staupendahl (funktional)
References
Albert M., Nagel J., Schmidt M., Nagel R.-V., Spellmann H. (2021): Eine neue Generation von Ertragstafeln für Eiche, Buche, Fichte, Douglasie und Kiefer [Datensatz]. Version 1.0. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.6343906
Hossfeld J.W. (1822): Mathematik für Forstmänner, Ökonomen und Cameralisten. Bd. 4, Gotha
Richards F.J. (1959): A flexible growth function for empirical use. Journal of Experimental Botany (10) 2: 290-301.
Schober R. (1995): Ertragstafeln wichtiger Baumarten. 4. Aufl., J. D. Sauerländer’s Verlag, Frankfurt a.M., 166 S.
Sloboda B. (1971): Darstellung von Wachstumsprozessen mit Hilfe von Differentialgleichungen erster Ordnung. Mitt. d. Baden-Württembergischen Forstl. Versuchs- und Forschungsanstalt, Heft 32, Freiburg, 109 S.
See Also
et_bonitaet zur Bonitierung, et_tafel()
zur Ermittlung von
Ertragstafelwerte und et_bontrans()
zur Umrechnung von Ertragsklasse
in Site Index und vice versa.
Examples
et_hoehe('bu', alter=75, bon=1.25, hoehe_typ="mittel")
et_hoehe('bu', alter=75, bon=1.25, hoehe_typ="mittel", methode="klassisch")
et_hoehe('bu', alter=75, bon=29, bon_typ="absolut", hoehe_typ="mittel")
et_hoehe('bu', alter=75, bon=29, bon_typ="absolut", hoehe_typ="ober")
arten <- c("fi", "fi", "bu", "dgl")
si <- c(34.5, 29.3, 36, 40)
et_hoehe(art=arten, alter=80, bon=si, bon_typ="absolut", hoehe_typ="ober")
et_hoehe(art="Kiefer", alter=seq(20, 160, by=20), bon=1.5, bon_typ="rel",
hoehe_typ="ober", hoss=TRUE)